Thematische Orientierungen

Wenn es denn als Zielvorstellung medienpädagogischer Arbeit gilt, mit
Hilfe der Analyse Strukturen von Medienprodukten deutlich zu machen, um so ganz im Sinne der Aufklärung zu einem aufgeklärten, medienkompetenten Umgang mit ihnen zu erziehen, dann müssen andere Faktoren mit einbezogen werden, neben der Produktion auch die Rezeption. Dabei geht es aber nicht darum, die Produktion und die Rezeption von Filmen getrennt von den Filmen selbst zu untersuchen, sondern sie in die Analyse der Filmtexte zu integrieren. Es geht also darum, in der Analyse die Prozesse des Filmverstehens (vgl. MIKOS 1998b) und des Filmerlebens (NEUMANNIWULFF 1999) herauszuarbeiten, d.h. wie Filme verstanden und erlebt werden. (aus Film und Fotoanalyse in Erziehungswissenschaft)

Wie könnte sich ein ›politischer‹ Film sinnlich konstituieren? Wie würde ein solcher ›politischer‹ Film aussehen, sich anhören? Wie ließe sich das Politische der Kunst über ein reines Zeigen des Politischen hinaus definieren? Wie ist oder wird Film, und hier spezifisch das Kino von Frederick Wiseman, ›politisch‹? Was ist das Politische am ›politischen‹ Film; und was kann überhaupt unter dem Politischen bzw. der Politik verstanden werden? (Politiken der Filmästhetik, Samuel Döring)

„Wie ließe sich das Politische der Kunst über ein reines Zeigen des Politischen hinaus definieren?“ finde ich eine spannende Frage. Ästhetiken haben immer eine Geschichte – wenn sich der Zweck der Kunst nicht mit der Herkunft der Ästhetik vereinen lässt, stößt das oft auf Ablehnung oder auch verstärktes Interesse.

Weiters thematisiert mein derzeitiges Drehbuch stark die Beziehungen zwischen jungen Frauen und Männern und spricht ein paar wunde Punkte dieser Generation an. Daher möchte ich mich auch mit dem Thema Feminismus im Film nicht nur inhaltlich sondern auch ästhetisch beschäftigen.

Performance / Begleitvideo

https://youtu.be/3voVN36Zqjc

Kurzbeschreibung

“Freiheit” ist das dokumentarische Begleitvideo zur Performance “Politische Haut” die aus politischer Frustration, dem Druck zur Selbstdarstellung und einem allgemeinen anhaltenden Weltschmerz entstand. Es ist angenehm, in der eigenen Blase zu bleiben, nicht als Gutmensch oder Nazi abgetan zu werden – mit den komplexen Ängsten, die allem menschlichen zugrunde liegen, vorteilhaft verstaut in einer einzigen Lade. Dort ist es sicher.

Jedoch kommt man nicht darum herum auch mal über den Tellerrand hinauszublicken, sei es in der Familie oder in öffentlichen Situationen, wo man sich mit dem Kundtun einer Meinung sofort als angreifbares Zielobjekt fühlt.

Der Mensch lässt sich für solch unangenehme Situationen gerne eine zweite Haut wachsen. Die Haut, die Telefonumfragen und Animateure oder Bettler auf der Straße prinzipiell abwimmelt. Die Haut, die erschreckende Nachrichten aus fernen Ländern nicht durchdringen lässt. Die Haut wächst und verdickt bis plötzlich alles egal scheint, nichts wirklich berühren kann.

Soll Abschottung wirklich die Lösung sein?

Zeit, die schützenden Wände niederzureißen.

Short Description

“Freiheit / Freedom” is the documentary video accompanying the performance “Politische Haut / Political Skin” which emerged from political frustration, the pressure for self-presentation and a general ongoing sense of world weariness. It is comfortable to stay in your own bubble, where nobody will dismiss you as a starry-eyed idealist or a nazi – with the complex fears that underlie everything human all neatly stored in a single drawer. That is where safety lies. Still, there is no going round thinking out of the box sometimes – may it be within the family or public situations where you immediately feel as vulnerable target object upon revealing an opinion.

People tend to grow a second skin for such unpleasant situations.The skin that by default brushes off telephone surveyists, animators and beggars on the street.The skin that shields from shocking news from far away countries.The skin that grows thicker until finally everything seems to be insignificant, nothing can touch you.

Should isolation really be the solution? It is time to tear down the protective walls.

Filmidee „The wheels go round“ / Ideenfindung

In meinem Bachelorprojekt und meiner Bachelorarbeit möchte ich mich mit Medien einer bestimmten, vorwiegend amerikanisch geprägten Ästhetik beschäftigen. Grund dafür ist meine persönliche Anziehung zu einem gewissen Stil, der mich im Laufe meines Lebens immer wieder heimsucht. Das Interessante dabei ist, dass zB. gewisse Rollen mit misogynen Tendenzen, das Rauchen auf der Leinwand und die englische Sprache fixe Bestandteile dieses Gesamtbildes sind und mir sich die Frage stellt, ob die Wirkung aufrecht bliebe wenn man in einer filmischen Arbeit mit diesen Stereotypen brechen würde.

Eine Sammlung verschiedener Medien, die bei mir das gesuchte Gefühl auslösen:

„Ray Banana“ Comic „Die Schatten von Paris“ Titelbild
Haruki Murakami Roman „After Dark“
Album „Aja“ Steely Dan
Wong Kar Wai Filmstills
Wong Kar Wai „In the mood for love“ Filmstill
„Deus Ex“ Computerspiel In-Game Look

Beim Sammeln der Einflüsse, die mich zu der Idee führen, fällt auf, dass Ausstattung/Kostüm und Belichtung eine wichtige Rolle spielen. Obwohl man die Szenen in Murakamis Buch nicht physisch betrachten kann (abgesehen vom Titelbild), werden durch die Vorstellung einer Bar oder eines Hotels in Tokio in Verbindung mit Themen wie Prostitution und Drogenhandel stereotypische Bilder dazu im Leser hervorgerufen.

Die Lichtverhältnisse sind durchwegs eher düster, mit Teilen des Bilds die ganz in Schwarz verloren gehen. Dort, wo Licht zu sehen ist wird mit rotem, gelbem, grünem und violettem Licht gearbeitet.