Werkstoffe

Hast du schon einmal versucht, einen gebrochenen Porzellanteller wieder zusammen zu kleben?

Die Keramik, Idealismus und Perfektion, die Schönheit im Gefäß, macht alles was es verkörpert wertvoll wirkend. Doch all das Schöne fürs Auge nützt ungeschickten Händen nichts, denn es hält nicht stand, flüchtig ist die Liebe zu ihr, bemerkt man dann wenn man sie am Boden zwischen Sprüngen entweichen sieht.

Lieber scheinbar wertlos und ungedankt unsichtbar das Bühnenbild zusammenhaltend, die schöne Illusion.

Concept

Past efforts of researching language learning abilities of animals, most popularly the study of Koko the sign-language fluent Gorilla have eagerly been shrugged off by experts as advanced trick learning.  In the context of the more leisurely approach presented by the recently emerging trend of communicating with your pet dogs (and sometimes cats) via buttons with recorded words (as represented by Bunny, the viral “talking” dog and the “Fluent Pet” brand) I would like to develop a tool translating animal language (in this case rat calls) in real time.

Studies analyzing rat calls have shown they are syllabic (suggests some kind of syntax) and carry semantic content (2010, Structure of Rat Ultrasonic Vocalizations and Its Relevance to Behaviour, Nobuaki Takahashi, Makio Kashino, Naoyuki Hironaka and 2019, DeepSqueak: a deep learning-based system for detection and analysis of ultrasonic vocalizations, Kevin R. Coffey, Russel Marx and John F. Neumaier). This project takes advantage of a more artistic approach to bring forth applicable, context-driven and empirically determined informations about these distinguishable calls without aiming to scientifically answer the question of what the underlying principles of animal vocalisations are and whether they could be considered language or not.

Having conducted extensive studies on prairie dog vocalisations, Constantine (Con) Slobodchikoff argues in favor of the proposition that the information exchanging systems of animals can and should be considered language. Prairie dogs are mostly considered vermin in the area, but with his results proving the intricacy of their communication, he has changed the attitude of a lot of people towards them. (2012, Chasing Dr Dolittle: Learning the Language of Animals, Con Slobodchikoff)

Therefore, the study of animal behaviour and communication can have a great impact on the value assigned to a species among the public. Given that unpleasant associations with rats are prevalent, I view the study of their intricate ways of communication as a great chance to clear common misconceptions as well as adding a point for reflections upon the relationship between humans and animals in general from the comfort of home with owner and pet reaching new levels of understanding.

I expect the final result of this experiment to be of timebased nature, for example in the form of a documentary, but the specific properties of the practical aspect is dependent upon the outcome of the experiment itself which cannot be known at this point.

Hands Fortschritt und nächste Schritte

Zuerst machte ich einen Prototyp mithilfe eines Einweghandschuhes:

Ich habe mit verschiedenen Sensoren herumprobiert, aber die Drucksensoren funktionierten schlussendlich am besten.

Als nächstes fertigte ich den Latexabdruck der Hand an:

Das fertige Objekt:

Die letzten Schritte sind nun das Programm und die Klänge dementsprechend anzupassen und eine Präsentationsplattform für das fertige Objekt zu machen.

Konzipierung mit Salzteig

Um mein Konzept etwas mehr Fassbarkeit und Räumlichkeit zu verschaffen und auch selber etwas zu entwickeln, was die Essenz für mich trifft.

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Reine Geschwülste

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Form, “Lagerfeuer”

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“Hände”

Irgendwann hatte ich die Idee, die Form einer Hand einzubauen und finde das auch die spannendste Idee bis jetzt. Es könnte auch eine mehr oder weniger realistische Hand sein, und grade weil die Hand normalerweise ein Instrument spielt, fände ich es interessant, den Spieß umzudrehen und die Hand als Instrument und gleichzeitig als Verbindungsglied zu Themen der Sehnsucht und Berührung zu verwenden.

Man könnte vermutlich mit einem Gummihandschuh auch einen relativ guten Prototyp herstellen um die Technik und Funktionen herauszuarbeiten.

https://www.youtube.com/watch?v=7CkUaDpOv5w Tutorial ausgestopfte Latex Hand

Konzept Recap & technische Ansätze

Das Thema meines Projektes ist “Skin Hunger”. Ich möchte eine Skulptur schaffen, die das Gefühl der Sehnsucht nach Berührung in ihren taktilen und auch interaktiven Klang Eigenschaften behandelt.

Aufgrund des Themas hätte ich als Materialien Fell, dünnes Alu (oder anderes Biegbares Metall) und Latex (oder anderes hautähnliches Material) angedacht. Das Fell steht für die Zuflucht zu anderen positiven Erfahrungen, über die man selber Kontrolle hat, die ablenken und Komfort spenden zB. das Streicheln eines Haustiers oder auch Dinge, die so zur Sucht werden können wie zB. Essen oder Einkaufen. Das metallische Material soll die harte Realität bzw die eigenen Zweifel und Fehler repräsentieren. Das hautähnliche Material ist mir am wichtigsten, da es direkt die Grundlage des Phänomens darstellt: menschliche Haut, Berührung. Ich könnte mir gut ein Patchwork aus diesen Materialien oder auch nur Haut vorstellen.

Die Interaktion erfolgt mittels drücken/verformen, zu dem Thema habe ich folgende Ideen gefunden:

Drucksensor https://www.banggood.com/de/FSR402-Force-Sensitive-Resistor-0_5-Inch-FSR-Pressure-Sensor-Module-DIY-KIT-p-1451771.html?gmcCountry=AT&currency=EUR&createTmp=1&utm_source=googleshopping&utm_medium=cpc_bgs&utm_content=xibei&utm_campaign=xibei-pla-at-pc-de-all-0219&gclid=Cj0KCQjw6_vzBRCIARIsAOs54z59DzyLcucq6CF1ceI_MreSwcVaNJz8F8b9rR9LPgLfDTo_AEaIKBIaAk4tEALw_wcB&cur_warehouse=CN

Drucksensibler Stoff DIY (auch mit Folgevideo zum Anschluss an Arduino) https://www.youtube.com/watch?v=8SQOBF0_80Y

Biegesensor https://www.antratek.de/flex-sensor-2-2?gclid=Cj0KCQjw6_vzBRCIARIsAOs54z5xrR7cdNriyHJ8ItpZ1dpnDAdUcFZbwoOSgDR92tprNkHav5GpG5IaAkgVEALw_wcB

Abgesehen davon, dass ich keine Erfahrung mit solchen Textilien habe und wegen der aktuellen Situation meine Kosten so gering wie möglich halten muss, beschäftigt mich die Überlegung, was für eine große Fläche, die unterschiedliche Funktionen steuern soll, am sinnvollsten ist. 50 Druck- oder Biegesensoren würden den Job schon erledigen denke ich, aber vielleicht gibt es noch eine praktischere Lösung, die aber auch aufgrund der Art der Präsentation bzw im Wechselspiel damit gefunden werden muss.

Möglich wäre eine Matrix aus Drähten um jeweils an den Enden Werte abzunehmen und so weniger Sensoren insgesamt zu benötigen?

drähtematrix

Dazu habe ich eine unübersichtliche Skizze:

skin

Der Stoff könnte zb eine verformbare Füllung umhüllen oder wo hängen. Ich finde die Idee sehr schön, dass es auch von mehreren Menschen von beiden Seiten bespielt werden könnte. Von der Größe eines Stofftiers bis zu der eines erwachsenen Menschen kann ich mir alles gut vorstellen. Immersiver wäre Menschengröße, was beim Aufhängen leichter wäre, allerdings frage ich mich ob es dann nicht eine zu leichte/unkonkrete Empfindung wird. Es könnte aber der Stoff alleine schon genug sein und die Interaktivität von beiden Seiten wäre damit gegeben. Man könnte auch Kombinieren und in den hängenden Stoff eine Form einbauen, die dann wie ein Geschwür dasitzt.

Nun zum Herz der Sache, dem Sound. Ich habe ja schon etwas mit Klängen gespielt, aber ich denke ich muss jetzt auch für das Thema meine Auswahlkriterien etwas ändern und noch viel probieren. Ins Auge fasse ich vorerst synthetische Sounds von Teensy und Axoloti, wobei ich glaube dass die nicht unbedingt frisch erzeugt sein müssen sondern das könnten auch zum Teil Samples sein, also je nach technischer Umsetzung dann. Die Möglichkeiten sind auf jeden Fall endlos.

Die Stoff-hängen Idee gibt es eigentlich schon 1:1 https://www.designboom.com/technology/conductive-ink-responds-to-tactile-feedback-to-create-sound-12-06-2013/

Ich habe den Punkt auf jeden Fall noch nicht erreicht, wo ich sagen kann das ist die richtige Form für die Skulptur und das passt, aber ich denke ich bin dem insgesamt schon näher gekommen.

Feedback und Weiterentwicklung der Idee

Themen, die mich persönlich momentan und allgemein beschäftigen, und bei denen ich mir daher sehr gut vorstellen könnte dass ich sie in meiner Arbeit behandle, sind: Skin Hunger, das Gefühl Sicherheit/”zu Hause”/ einen Platz haben, örtlich als auch finanziell und metaphorisch, und “Angenehmes”.

What some psychologists term “skin hunger” (also known as touch hunger) is a need for physical human contact. Satisfying your skin hunger requires you to have meaningful physical contact with another person, and failing to observe your need for human touch can have profound emotional, even physical, consequences. (source: https://www.vice.com/en_us/article/d3gzba/the-life-of-the-skin-hungry-can-you-go-crazy-from-a-lack-of-touch)

Prinzipiell hängen diese Themen alle zusammen. Besonders als Kind ist es extrem wichtig für die Entwicklung von den Eltern berührt zu werden, ein Baby fühlt sich in den Armen der Mutter geborgen, sicher. Das Gefühl ungeliebt zu sein, von Unsicherheiten umgeben und ihnen hilflos ausgeliefert kann selbst einen erwachsenen Menschen in ein Kleinkindstadium zurückversetzen. “Angenehmes” hilft, auch wenn es oft nicht die logisch richtige Reaktion auf die unsichere Situation ist. Beispielsweise bei finanziellen Sorgen übermäßiger Fast Food Konsum, Kleidungskauf oder andere mehr oder weniger kostspielige Hobbies bzw Escapismus, bis zu den kleinsten Dingen, wie ein Stoff, der sich gut anfühlt, ein flauschiges Tier.

Auf letzteren Empfindungen könnte eben jenes Interface basieren. Mir kommen basierend auf diesen Konzepten folgende mögliche Materialien in den Sinn: Latex, kalte Mechanische Materialien, Fell/felliger Stoff. Man könnte auch verschiedene Aspekte zusammenbringen. Wattestäbchen sind etwas schräg, ich mein das könnte schon ulkig aussehen, aber ich möchte gerne dass es tiefer geht. Es könnte ein frankensteinartiges Patchwork Wesen sein, so zerlegt und unvollkommen wie die menschliche Seele. Das würde mir gefallen.

Ich möchte auch die Sounds nicht reduzieren auf entweder konsumentenfreundlich oder nicht. Ich finde die Idee auch schön, dass es sehr unangenehm sein kann als auch angenehm und unterschiedliche Formen der Skulptur diese Stimmungslagen widerspiegeln, also dass das Verformen der Skulptur zum Beispiel den Sound steuert. Die Frage ist wie man das technisch realisieren kann. 5 oder 6 fertige Stücke abzuspielen wäre mir aber zu wenig Interaktion, ich glaube es kann spannend sein wenn es sehr fein verstellbar ist.

Also die Skulpturen von Jean Tinguely finde ich cool, ganz so mechanisch hätte ich mir es nicht vorgestellt. Die Größe der Skulptur ist auch relativ variabel. Auch Choe U Ram und Jessica Drenk sehr cool, ich kann jetzt auch gar nicht so viel dazu sagen, verglichen mit meinem Projekt, weil mein Wunsch ist ja weder was nachzumachen oder was total neues zu machen (wurde uns ja auch abgeraten davon) ich glaube solange es meinem Gefühl und meiner Motivation treu bleibt kann ich es schaffen eine Skulptur zu kreieren, die ganz meinem eigenen Stil treu ist.

Idee für Instrument

Im Laufe der LV Interfacetechnologien B entstand die Idee, mit dem Teensy, mit dem ich in der LV gearbeitet habe, ein Instument für Performancezwecke zu machen. Ich habe dazu 3 Konzepte ausgearbeitet.

1. Kompaktes Soloinstrument

dasyboard

Durch 7 oder mehr Trigger (zb Buttons) werden Töne einer mit einem Potentiometer verstellbaren Tonart/Tonfolge gesteuert. Das Instrument sollte kompakt und möglichst mühelos auch im Bandkontext einsetzbar sein. Könnte ebenso Akkordfunktionen enthalten. Der Nachteil ist, dass das Interface-bauen arbeitstechnisch leicht ausufern kann.

2. Midi

Es gäbe auch die Möglichkeit mit Midi zu arbeiten. Das Setup mit Midi-Keyboard unter anderem würde sich vermutlich eher für Solo Performances eignen. Vorteile dieser Version wären praktisch unendliche Soundmöglichkeiten. Nachteile: fehlende Erfahrung, sehr wenig kompakt und könnte Richtung Synthesizer ausufern, ein künstlerischer Zugang sollte aber prinzipiell aufrecht bleiben.

3. Sound-Skulptur/Skulptur-Sound

Als Interface könnte man sich auch an ähnlichen Formen in der Natur orientieren, beispielsweise Tentakeln (Potentiometer als Noppen), pelzige Tentakeln mit Toebeans oder die Verzweigungen eines Baumes, Astlöcher etc. Als Thema Natur, Berührung, Kontakt o. ä. Es wäre interessant eine größere Skulptur zu basteln, die das Interface für das Instrument beinhaltet und ein immersives Erlebnis für den Ausstellungskontext zu realisieren, wobei dies nicht gegenständlich sein muss. Mein Projekt in der Interfacetechnologien B Lehrveranstaltung hat sich beispielsweise organisch in eine abstrakte Form entwickelt. Dieses Konzept kann allerdings arbeitstechnisch leicht ausarten.

Mehr oder weniger fix ist, dass die Sounds mit einem Teensy oder Axoloti erzeugt werden. Da gibt es schon erste Ergebnisse:

Teensy Sounds für die Mystery Box Interface Technologien B

Teensy Sounds als Musik: https://soundcloud.com/lilly-liz-1/first-song-with-daisy

Axoloti Planet Sounds für AEC Deep Space Programm: https://soundcloud.com/user-465584433/call

Update zum Aufbau

Ich habe die Verwendung mit einem Beamer anhand dessen, den ich zu Hause habe verglichen und finde, dass das sehr gut funktioniert. Hier die Beleuchtung von hinten:

Und von vorne:

Mir gefällt es von hinten besser, da man dann selber keinen Schatten wirft beim Betrachten und die Farben intensiver wirken. Man bräuchte allerdings einen Rahmen, der das Latex als Leinwand dann im Raum hochhält und spannt. Insofern dasselbe, was man sonst auf die Wand hängen würde, aber mit Beinen.

Zusammennähen kann man die Latexstücke leider nicht wie geplant, da dann die Stellen ausreißen. Man könnte zwar mit Ösen arbeiten, aber die wären dann für das Bild störend. Es gibt entweder die Möglichkeit, das ganze in einem kleineren Format umzusetzen, also einen Beamer zu finden, der ein kleineres Format auf ein menschengroßes Hautstück projiziert, oder man versucht auf einer Ebenen mit Plastik ausgelegten Fläche das auf der Haut verteilen des Latex mit einem Pinsel nachzuempfinden und so einen größeren Fleck für die Projektion zu machen.

Die nächsten Schritte sind also auf einer freien Fläche in der Uni den Latexfleck aufzupinseln, einen Rahmen in der Größe aus Holz zu machen und dann unten Stehfüße dran. Die vier Servos werden dann außen am Rahmen befestigt und hängen mit Ösen am Latex um die Bewegung zu erzeugen. Zusätzlich mit einem Bewegungssensor zu arbeiten ist im Dunklen aber eher schwierig und vermutlich auch gar nicht unbedingt notwendig. Man könnte statt des Triggerns von außen auch eine inherente Komposition gestalten, dass sich die Servos also parallel zum Video verhalten, schneller und langsamer werden.